Vorurteil: Ist Cannabis ein Rauschmittel?

Vorurteil: Ist Cannabis ein Rauschmittel?

Beschäftigt man sich näher mit dem Thema Cannabidiol (CBD) oder Hanf im Allgemeinen, so trifft man oft auf zahlreiche verschiedene Bezeichnungen und Namen. Diese werden zum Teil in falschen Zusammenhängen verwendet und können so beim Leser oder Anwender für Verwirrung sorgen. Insbesondere der Begriff „Cannabis“ wird meist im falschen Zusammenhang verwendet, selbst in offiziellen Gesetzestexten ist der Gebrauch des Wortes nicht immer eindeutig. Der folgende Artikel soll dabei helfen, Fragen zu klären und vor allem die Frage beantworten: Was ist Cannabis? Und ist Cannabis generell ein Rauschmittel?

Exakt betrachtet ist Cannabis schlichtweg die lateinische Bezeichnung für Hanf. Die Cannabis- beziehungsweise Hanfpflanze gehört zur botanischen Gattung der Hanfgewächse (lateinisch: Cannabaceae) und enthält teilweise psychoaktive Wirkstoffe wie zum Beispiel THC. Insgesamt beinhaltet die Cannabispflanze über 400 verschiedene Wirkstoffe, von denen rund 80 ausschließlich in Cannabispflanzen zu finden sind. Diese Stoffe werden deshalb auch als sogenannte Cannabinoide bezeichnet.

In vielen Medien und selbst in der Fachliteratur wird Cannabis oft als Synonym für Cannabisprodukte verwendet, die als Rauschmittel benutzt werden. Auch CBD fällt diesem Stigma oft zum Opfer. Dies spiegelt jedoch nur die halbe Wahrheit wieder, denn wie man auf diesen Seiten nachlesen kann, kann die Pflanze zu gänzlich unterschiedlichen Zwecken verwendet werden.

Auch die Sorte und das Geschlecht der Pflanze sind ausschlaggebend für die Zusammensetzung der enthaltenen Cannabinoide und dementsprechend für die Eignung für bestimmte Zwecke. So ist die Pflanze sowohl in weiblicher als auch in männlicher Form zu finden. Die männliche Form beispielsweise ist zur Nutzung als Rauschmittel aufgrund ihrer geringen Cannabinoid-Konzentration gänzlich ungeeignet. Zudem existieren drei Arten des Cannabisgewächses: Cannabis Sativa (gewöhnlicher Hanf), Cannabis Indica (inidscher Hanf) und Cannabis Ruderalis. Durch Kreuzung dieser Arten sind bis heute unzählige Sorten entstanden, die sich unter anderem in ihren Wirkstoffkonzentrationen zum Teil stark unterscheiden.

Doch was macht Cannabis zu einem Rauschmittel?

Wie bereits erwähnt wird Cannabis von vielen eher im Zusammenhang mit Hanfsorten und -produkten verwendet, die einen hohen Gehalt von THC aufweisen. THC ist das in der Natur am häufigsten vorkommende Cannabinoid und gilt als psychoaktiv. THC beeinflusst also mitunter das zentrale Nervensystem des Menschen. Die Wirkung ist vor allem relaxierend und sedierend. Es kann beim Anwender also zu einem Rauschzustand führen und wird deshalb teilweise als Rauschmittel verwendet.

Der Verkauf und Besitz von Cannabisprodukten mit einem THC-Gehalt von mehr als 0,2% ist in Deutschland deshalb illegal und wird strafrechtlich verfolgt. Zu den Hauptformen des Cannabis als Rauschmittel zählen Marihuana (getrocknete Blüten THC-reicher Cannabissorten), Haschisch (gepresstes Harz der Pflanze) sowie Haschisch-Öl. Alle drei dieser Produkte enthalten mitunter sehr hohe Dosen an THC und werden in der Regel geraucht oder verzehrt.

In einigen Fällen können THC-reiche Produkte in Deutschland als Arzneimittel verschrieben werden, zum Beispiel bei Erkrankungen mit starken chronischen Schmerzen wir Multiple Sklerose. Solche Produkte sind aber nicht nur schmerzlösend, sondern können zudem zu Schwindelgefühlen, Konzentrationsproblemen, Übelkeit, Erbrechen, Herzrasen und Angstzuständen führen. Langfristig ist sogar das Auslösen von Psychosen durch den Konsum von THC-reichen Cannabisprodukten möglich. Auch das Kurzzeitgedächtnis kann negativ beeinflusst werden.

CBD als Gegenspieler von THC

Die Verwendung von in Deutschland zulässigen, THC-armen und CBD-reichen Produkten wie zum Beispiel CBD Öl hingegen kann der Wirkung des THC entgegenwirken.

Es ist deshalb ganz klar zwischen Cannabis- beziehungsweise Hanfprodukten als Rauschmittel mit hohem THC-Gehalt oder als Nahrungsergänzungsmittel mit hohem CBD-Gehalt und verschwindend geringem THC-Anteil zu unterscheiden.

Cannabis im Allgemeinen beschreibt also nur die Gattung der Pflanze. Es wird jedoch oft fälschlicherweise im Zusammenhang mit rauscherzeugenden Produkten aus THC-reichen Pflanzenarten verwendet. Diese Produkte sind jedoch aufgrund ihrer teilweise schädlichen Wirkung zu recht in Deutschland und den meisten anderen Ländern der Welt weitestgehend illegal.

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