Definition: Das Endocannabinoid System, kurz ECS, reguliert Funktionen im zentralen Nervensystem und ist unter anderem an der Kommunikation zwischen den Zellen beteiligt. Eine große Rolle im ECS spielen die Cannabinoid-Rezeptoren CB1 und CB2. CBD ist für das ECS sehr wichtig.

Jedes Säugetier hat es und es ist ein wichtiger Bestandteil des zentralen Nervensystems – das endogene Cannabinoid-System. In den Medien und zahlreichen wissenschaftlichen Artikeln wird es auch Endocannabinoid-System oder abgekürzt auch ECS genannt.

Endogen bezeichnet allgemein körpereigene Prozesse ohne Einfluss von außen. Sie sind über den gesamten Körper verteilt. An ihnen können nicht nur die körpereigenen Cannabinoide andocken, sondern auch von außen zugeführte wie das CBD und das THC.

Der äußere Eingriff in das ECS könnte bald Möglichkeiten bei der Therapie verschiedener Krankheiten ergeben.

Kurze Geschichte des Endocannabinoid-Systems

Cannabis-Produkte wurden und werden in vielen Kulturen für medizinische Zwecke eingesetzt. Über das alte China und das antike Ägypten schaffte es die Hanfpflanze unter anderem im Tross von Napoleon Bonaparte in den Arzneimittelschrank europäischer Ärzte.

Seit den 1960er Jahren werden die Cannabinoide, so die Sammelbezeichnung eines Großteils der Cannabis-Inhaltsstoffe, auch wissenschaftlich genau unter die Lupe genommen. In den 1980er Jahren ermittelten Wissenschaftler im menschlichen Körper Rezeptoren, an denen das damals schon sehr genau untersuchte THC andockt.

Das THC (Tetrahydrocannabinol) ist das Cannabinoid, dass psychoaktiv wirkt, Rauschzustände auslöst und durchaus abhängig machen kann. Im Gegensatz dazu wirkt das Cannabidiol (CBD) nicht psychoaktiv, löst keine Rauschzustände aus und macht nicht abhängig.

In den 1990er Jahren wurde man dann auch wissenschaftlich auf das Endocannabinoid-System im Menschen aufmerksam und konnte es nachweisen.

Wie funktioniert das Endocannabinoid-System

Man kann das Endocannabinoid-System als eine Art Kommunikationssystem im menschlichen Körper ansehen. Es dient im zentralen Nervensystem als Vermittler zwischen dem Gehirn und dem restlichen Körper.

Vom Endocannabinoid-System werden zum Beispiel Stimmungen oder auch das Schmerzempfinden gesteuert. Dabei fungieren die körpereigenen, also endogenen Cannabinoide ebenso als Aktivatoren der Zellen wie Cannabinoide, die von außen aufgenommen werden.

Hier wird die Hoffnung genährt, dass über das ECS und die endogenen sowie die exogenen Cannabinoide ein Ansatz gefunden werden kann, verschiedene Krankheitsverläufe zu beeinflussen.

Im Endocannabinoid-System finden sich …

• die endogenen Liganden (Endocannabinoide) und darin

    • das Anandamid,
    • der Noladinether und
    • das 2-Arachidonyl-glycerol.

Zudem haben Forscher und Forscherinnen festgestellt, dass dort G-Protein-gekoppelte membranständige Cannabinoid-Rezeptoren zu finden sind. Diese sind die …

  • CB1-Rezeptoren und die
  • CB2-Rezeptoren

Die erwähnten Endocannabinoide (Liganden) produziert unser Körper als Reaktion auf verschiedene Reize. Die Liganden haben anschließend die Aufgabe, sich an CB1- und CB2-Rezeptoren zu binden und diese zu aktivieren. Ist ihre Aufgabe erfüllt, baut der Körper die Endocannabinoide von selbst wieder ab.

Durch diesen Mechanismus kann der Körper über das ECS besonders rasch auf Reize reagieren. Der Körper passt sich dank der aktivierten Rezeptoren in höchster Geschwindigkeit an.

Die wissenschaftlichen Untersuchungen und Studien am Endocannabinoid-System gehen weiter. Bislang konnte die Forschung feststellen, dass die körpereigenen Cannabinoide perfekt an die Rezeptoren andocken können. Das THC zum Beispiel kann dies nicht zur Gänze.

Aufbau des Endocannabinoid-Systems

Wie man in der oben angeführten Liste erkennen kann, beinhaltet das ECS ein vielfältiges System aus Rezeptoren und endogenen Liganden und Cannabinoiden. Im ECS spielen auch Enzyme eine wichtige Rolle, sind diese doch dafür zuständig, für den Aufbau und den Abbau von Cannabinoiden zu sorgen.

Zum Aufbau des ECS gehört die Verteilung der Cannabinoid-Rezeptoren im menschlichen Körper.

CB1-Rezeptoren:

Die CB1-Rezeptoren findet man im Körper …

  • im Gehirn,
  • im Darm oder auch
  • in den Nieren verteilt.

Die bislang höchste Konzentration von CB1-Rezeptoren hat die Wissenschaft im Gehirn des Menschen festgestellt. Dort sammeln sich die CB1-Rezeptoren wiederum speziell in den Basalganglien und im Kleinhirn. Diese beiden Hirnzentren sind für die Steuerung der Bewegungen zuständig.

CB1-Rezeptoren wurden in großer Zahl auch im Hippocampus entdeckt. Dieser ist für die Informationsverarbeitung, die Motivation und die Gedächtnisbildung verantwortlich.

CB2-Rezeptoren:

Die CB2-Rezeptoren sind laut aktueller Lehr- und Forschungsmeinung innerhalb des zentralen Nervensystems (ZNS) in erster Linie für die Immunabwehr verantwortlich.

Die Rezeptoren befinden sich aber nicht nur auf den Zellen des Immunsystems, sondern auch auf jenen Zellen, die mitverantwortlich für den Knochenaufbau sind. Experten und Expertinnen gehen auch davon aus, dass CB2-Rezeptoren bei neuronalen Verletzungen ebenfalls eine Rolle spielen.

Bei den Mandeln, in der Milz und im Magen-Darm-Trakt wurden die CB2-Rezeptoren ebenfalls festgestellt. Im Gehirn finden sich deutlich weniger CB2-Rezeptoren als CB1-Rezeptoren.

Die Cannabinoid-Rezeptoren werden durch die Endocannabinoide oder durch die exogenen Cannabinoide (z. B. THC, CBD) aktiviert. Anders als bei anderen Neurotransmittern im Nervensystem werden die (Endo-)Cannabinoide nach dem Gebrauch wieder abgebaut.

Die die vom Körper selbst hergestellten Endocannabinoide werden immer nur nach Bedarf geschaffen. Tritt also ein Reiz auf, der das Eingreifen des ECS erfordert, werden in einem gesunden Körper Endocannabinoide produziert. Man erkennt, dass den Endocannabinoiden wichtige Aufgaben im Körper zukommen.

Endocannabinoide sind unter anderem das Anandamid und das 2-AG, das 2-Arachidonylglycerol. Die Aufgabe dieser Endocannabinoide besteht darin, sich an die CB1- und CB2-Rezeptoren anzudocken. Somit lösen sie an der Zelle des Rezeptors eine bestimmte Reaktion aus. Damit beeinflussen das Anandamid und das 2-AG …

  • unser Gedächtnis,
  • unsere Stimmung,
  • unser Schmerzempfinden,
  • unseren Appetit sowie
  • unsere Konzentrationsfähigkeit.

Zudem haben Forscher und Forscherinnen festgestellt, dass beeinflusste Rezeptoren auch dafür sorgen können, dass unser Stresslevel sinkt.

Damit kann man sagen, das endogene Cannabinoid System erfüllt vielfältige Aufgaben – und diese auch sehr gut. Allerdings kann es vorkommen, dass die Wirkung der endogenen Cannabinoide nicht ausreicht.

Die Hanf- oder Cannabispflanze enthält laut aktuellem Forschungsstand mehr als 100 unterschiedliche Cannabinoide. Durch den Verkauf in Apotheken, Drogerien sowie durch die Werbung in verschiedenen Medien ist das CBD, das Cannabidiol, wohl das bekannteste davon.

CBD Produkte werden in verschiedenen Darreichungsformen angeboten. Man kann das Cannabidiol zum Beispiel als …

… und vielen weiteren Varianten kaufen. Als Entscheidungshilfe dienen der CBD Öl Test und der CBD Öl Preisvergleich

Funktion des Endocannabinoid-Systems

Neben dem Einfluss auf das Immunsystem, den Appetit oder auch die Stimmung, beeinflusst das Endocannabinoid-System mit …

  • dem Glutamat,
  • dem Dopamin und
  • dem GABA

… auch andere Neurotransmitter, die unter anderem für die Kommunikation zwischen Synapsen und Nervenzellen zuständig sind.

Zu den bereits angesprochenen Aufgaben, wie das Schmerzempfinden zu unterdrücken oder den Appetit zu regulieren, übernimmt das ECS im zentralen Nervensystem auch eine Schutzfunktion. Endocannabinoide aktivieren bestimmte CB1-Rezeptoren und üben darüber einen Schutz auf die sogenannten kortikalen Hauptneuronen aus.

Durch die Wirkung auf das Immunsystem des zentralen Nervensystems können endogene und damit auch eingenommene exogene Cannabinoide für Wohlbefinden sorgen.

Was sind Cannabinoide?

Hier sind exogene Cannabinoide gemeint, die auch als THC Moleküle oder auch als CBD Moleküle bekannt sind. Das heißt, das sind die meisten pflanzlichen Inhaltsstoffe des Hanfs bzw. des Cannabis (siehe dazu auch CBD Öl Vollspektrum). Neben dem bereits erwähnten Cannabidiol (CBD) sind vor allem …

  • Delta-9-Tetrahydrocannabinol (THC),
  • Tetrahydrocannabinolsäure (THCa),
  • Cannabidiolsäure (CBDa)
  • Cannabidivarin (CBDv)
  • Cannabichromen (CBC) oder auch
  • Cannabinol (CBN)

… bekannt.

THC ist in der Europäischen Union und damit auch in Deutschland illegal. In CBD Produkten darf allerdings eine kleine Menge davon vorhanden sein (siehe CBD legal). Solange der THC-Gehalt nicht über 0,2 % liegt, darf zum Beispiel ein CBD Öl legal verkauft und gekauft werden. In der Schweiz liegt dieser Grenzwert bei 1 %. Es ist allerdings illegal, CBD-Produkte mit diesem hohen Prozentanteil in die EU einzuführen.

Das THCa ist der Ausgangsstoff von THC. Anders als das Endprodukt wirkt das THCa nicht psychoaktiv. Man geht sogar davon aus, dass THCa[1] ein gewisses nervenschützendes, also neuroprotektives Potential haben könnte. Sollte dies zutreffen, wären Behandlungen gegen Alzheimer oder Morbus Parkinson im Bereich des Vorstellbaren. Obwohl hierzu Studien existieren, geben wir hier selbstverständlich kein Heilsversprechen ab.

Ein exogenes Cannabinoid ist auch die Cannabidiolsäure, kurz CBDa. CBDa ist das pflanzliche Vorprodukt von CBD. Aktuell kommt dem CBDa außerhalb des Entourage-Effekts wenig Aufmerksamkeit seitens der Wissenschaft zu. Beim Entourage-Effekt erzeugen alle vorhandenen exogenen Cannabinoide eine andere Wirkung als allein. Kurz gesagt, beim Entourage-Effekt ist das Ganze mehr als die Summe seiner Teilchen.

Das Cannabidivarin, kurz CBDv, wirkt wie das CBD nicht psychoaktiv. Aktuell wird geforscht, ob das CBDv eine Wirkung auf den Menschen hat.

Auch das CBC (Cannabichromen) hat keine psychoaktive Wirkung. Es entsteht aus dem CBG heraus. Enzyme wandeln das CBG in CBC um. Aktuell versucht die Forschung zu klären, ob das CBC an den genannten Cannabinoid-Rezeptoren andocken kann oder nicht.

Auch das Cannabinol (CBN) ist ein Inhaltstoff der Hanfpflanze. Forscher und Forscherinnen untersuchen die Möglichkeit, ob das CBN auf die Cannabinoid-Rezeptoren wirkt oder nicht.

[1] https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/28853159/ – 03.02.2021

Endogene und Exogene Rezeptoren im Endocannabinoid System

Der menschliche Körper ist gespickt mit Cannabinoid-Rezeptoren. Sie alle sind Teil des Endocannabinoid-Systems, das als Kommunikationsmedium zwischen Körper und Gehirn fungiert. An die Rezeptoren docken entweder im Körper produzierte (endogene) Cannabinoide oder von außen zugeführte (exogene) an.

Durch das Andocken aktivieren die Cannabinoide über die CB1- und CB2-Rezeptoren die entsprechenden Zellen. Diese können den Körper rasch verteidigen (Immunzellen), den Knochenwachstum fördern, im Gehirn für Wohlbefinden oder eine bessere Konzentrationsfähigkeit sorgen. Das ist ein “Geschenk der Natur“.

Wer von außen Cannabinoide zuführen will, sollte darauf achten, dass diese legal sind. CBD und die meisten anderen Inhaltsstoffe des Hanfs sind legal, allerdings sollte man in der EU am besten auf das THC verzichten.

Fragen & Antworten zum Endocannabinoid System

Was ist das Endocannabinoid System?

Einfach erklärt ist das Endocannabinoid System die Fähigkeit des menschlichen Körpers, über das Zusammenspiel von Rezeptoren und endogenen (körpereigenen) und exogenen (von außen zugeführten) Cannabinoide eine positive Reaktion herbeizuführen.

Welche Rezeptoren im Endocannabinoid System gibt es?

Im menschlichen Körper sind zwei spezifische Rezeptoren im Zusammenhang mit dem Endocannabinoid System bekannt. Der CB1-Rezeptor ( Zentralnervensystem ZNS, Immunabwehr) und der CB2-Rezeptor (neuronale Vernetzung und Knochenaufbau)

Was ist CB1-Rezeptor im ECS?

CB1-Rezeptoren finden sich im menschlichen Körper vornehmlich im Gehirn (Zentralnervensystem ZNS) sowie im Darm und in der Niere. Im Endocannabinoid System ist das eine der zwei bekannten Andockstellen und steht in Verbindung mit neuronalen Vernetzung und dem Gedächtnis.

Was ist CB2-Rezeptor im ECS?

Die CB2-Rezeptoren finden sich im menschlichen Körper hauptsächlich in den Mandeln, der Milz und dem Magen-Darm-Trakt. Die CB2-Rezeptoren stehen in Verbindung mit dem Knochenaufbau zusammen.

Was bedeutet CBD?

CBD ist die Abkürzung für Cannabidiol, einer Verbindung (Inhaltsstoff) der Hanfpflanze. Im Vergleich zu THC ist CBD nicht berauschend (nicht psychoaktiv) und in Deutschland legal. Cannabidiol findet sich in vielen Produkten wie E-Liquids zum Dampfen, Salben, Cremes und anderen Kosmetika. Die beliebteste Anwendung ist die über CBD Öl Tropfen.

Ist CBD verboten oder illegal?

Im Gegensatz zu THC ist CBD in Deutschland völlig legal. Zu beachten ist im Vollspektrum CBD Öl der Grenzwert von 0,2% THC. Wird dieser eingehalten, können Sie CBD kaufen und konsumieren.

Welche CBD Produkte gibt es?

Cannabidiol, kurz CBD, wird in verschiedenen Produkten für unterschiedliche Anwendungsformen verarbeitet. CBD kann man als E-Liquid im Vaporizer dampfen/rauchen, als Hanftropfen unter die Zunge nehmen oder als Mundspray für den Rachen, als Salbe, Creme, Gel, Balsam oder Haarlotion als Kosmetik nutzen.

Wieviel CBD ist gesund?

Je nach CBD Konzentration im Produkt und in Abhängigkeit der Körpergröße/Körpergewicht: je geringer der CBD Gehalt, desto mehr Tropfen können eingenommen werden. Bei einem CBD Öl mit 10% Cannabidiol können das z.B. 3 mal 3 Tropfen pro Tag sein. Laut Heilmittelgesetz dürfen keinerlei Heilversprechen in Verbindung mit CBD getroffen werden, obwohl es zahlreiche und vielversprechende Studien zur Anwendung von CBD gibt. Deshalb muss auf die positiven Erfahrungsberichte zahlreicher Konsumenten verwiesen werden.