Cannabis-Umsatz in den USA steigt in Corona-Krise exorbitant an

Cannabis-Umsatz in den USA steigt in Corona-Krise exorbitant an

Auch in den USA gelten aufgrund der Corona-Krise weitreichende Einschränkungen des öffentlichen Lebens. Das wirkt sich offensichtlich überaus positiv auf den Cannabismarkt aus. Astronomische Wachstumsraten werden aus manchen Bundesstaaten gemeldet. 

Vor allem bei den kleinen und mittleren Anbietern rollt der sprichwörtliche Rubel – bzw. im konkreten Fall der Dollar. Aus Angst vor Lieferengpässen hamstern die Nutzer das beliebte Kraut, dabei spricht nichts für einen Produktionsstopp. 

Viele US-Metropolen stufen Cannabis mittlerweile als so wichtig ein, dass für eine ausreichende Versorgung gesorgt ist. Sogar CBD-Lieferservices erobern die ansonsten ungewohnt leeren US-Straßen. Merkwürdiger Nebeneffekt: Die Aktien börsennotierter Hanfkonzerne profitieren nicht von dem Kaufrausch.

CBD verursacht keinen Rausch. Höchstens einen Kaufrausch, denn dieser ist aktuell in den USA ausgebrochen. Angesichts weitreichender Einschränkungen durch die Coronakrise decken sich viele Bürger mit mengenweise Hanfprodukten ein. Ein Hanfverkäufer aus dem US-Bundesstaat Washington berichtet von einem Verkaufszuwachs von 30 Prozent, seit in der Region im äußersten Nordwesten des Landes die Schulen vorübergehend geschlossen wurden. 

Ein stolzer Zuwachs, der aber gegenüber den Berichten aus Kalifornien fast bescheiden wirkt: Hier wechselt teilweise 90 Prozent mehr Hanf den Besitzer als in den „Vor-Corona-Zeiten“. Größere Konzerne hingegen profitieren bisher kaum – ihre Börsenkurse stürzen sogar teilweise ab. Genaue Gründe hierfür sind aktuell noch nicht publik gemacht worden.

Hamstern trotz garantierter Versorgungssicherheit

Ein entscheidender Grund für die Umsatzexplosion jenseits des Atlantiks sind vor allem Hamsterkäufe. Horten die Menschen hierzulande Toilettenpapier und Nudeln, sind es in Frankreich Kondome und Rotwein. Und in den USA, wo die Hanfpflanze in den vergangenen zehn Jahren eine beispiellose Entstigmatisierung erfahren hat, eben vor allem Cannabis-Produkte. 

Angst haben die Freunde der Hanfpflanze insbesondere vor weiteren, verschärften und im ungünstigsten Fall lange andauernden Ausgangssperren und vor Lieferengpässen. Die Sorgen sind nicht überall begründet. Die Versorgung in den kalifornischen Städten Palm Springs und San Francisco sowie der Ostküstenmetropole New York dürfte gesichert sein. 

Immerhin stuft die jeweilige Stadtspitze Cannabis als „essenziell“ ein, wie es das Deutsche Redaktionsnetzwerk berichtet. Das bedeutet, dass sich die Stadtregierung direkt für eine ausreichende Menge an verfügbaren Hanf einsetzt.

Hanf-Lieferservices fahren durch die leeren Straßen

Bleibt das Problem der Ausgangssperren und der Infektionsgefahr. Viele Menschen vermeiden den Gang vor die Tür – entweder aus Angst vor einer Ansteckung mit dem Coronavirus oder wegen behördlicher Vorgaben. „Also müssen wir den Laden zu den Leuten bringen“, sagt Kyle Kazan, Firmenchef der Glass House Group. Mit seinem Unternehmen züchtet er Hanf und vermarktet die entsprechenden Produkte. 

Um die aktuell sehr hohe Nachfrage zu bedienen, hat sich die Firma mehrere Lieferwagen angeschafft. Damit versorgen Kazan und seine Mitarbeiter die Menschen der kalifornischen Stadt Long Beach. „Das läuft nicht großartig anders als bei Amazon“, so der Cannabis-Unternehmer.

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