Bioreaktoren statt Gewächshäuser

Bioreaktoren statt Gewächshäuser-Apotheke steigt groß ins CBD-Geschäft ein

Im vergangenen Jahr hat der Markt rund um CBD und andere Cannabinoide eine Vielzahl von großen Investoren angezogen (wir berichteten). Insbesondere im Bereich der CBD Getränke gab es wichtige Partnerschaften. So investierte der Getränke-Gigant „Constellation Brands“ beispielsweise 4 Milliarden US-Dollar in das kanadische Unternehmen „Canopy Growth“. Damit wurde insbesondere die Brauerei- und Getränkeindustrie zu einem wichtigen Kapitalgeber für die Cannabinoid-Industrie.

Ausgerechnet die Brauwissenschaft könnte nun dafür sorgen, dass CBD- und sonstige Cannabisprodukte in Zukunft mit Hilfe modernster Biotechnologien hergestellt werden können. Schon seit längerem forschen Hersteller nämlich bereits an Methoden, Cannabinoide effektiver zu „produzieren“. Nun setzen viele ihre Hoffnungen in ein in anderen Industrien bereits sehr erfolgreich eingesetztes Verfahren. Die Rede ist von der sogenannten „mikrobiellen Fermentation“. 

Das Prinzip ist einfach und hochkomplex zugleich. Cannabinoid-Gene werden mit Hilfe moderner Technologie aus Cannabispflanzen entnommen und in Mikroben aus Bioreaktoren „eingepflanzt“. Dort können diese je nach Wunsch verändert werden. Durch Fermentation könnten daraufhin raue Mengen an Cannabinoiden produziert werden. Soweit jedenfalls die Theorie, denn tatsächlich ist dies derzeit noch gar nicht so einfach. Insbesondere der genaue Gehalt bestimmter Cannabinoide in einem Endprodukt sind bisher kaum planbar. Es bedarf deshalb noch einer Menge an Forschung und Entwicklung. Um dies zu finanzieren, schließen sich derzeit zahlreiche Produzenten mit großen Biotech-Laboren zusammen. Auch in diesem Bereich fließen derzeit also neue Gelder in die Industrie.

Inwiefern die neuesten Bestreben Erfolg zeigen werden, bleibt noch abzuwarten. Zusätzlich ist es fraglich, inwiefern die so „produzierten“ Cannabinoide von vergleichbarer Qualität sein werden. Ohnehin ist es aber eine interessante Entwicklung, die wieder einmal zeigt, wie groß auch das Interesse von Unternehmen anderer Industrien am Thema CBD & Co. ist.

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